Blausprödigkeit

Blausprödigkeit
Blausprödigkeit,
 
Werkstoffkunde: Materialsprödigkeit bei Stählen infolge zu hohen Stickstoffgehaltes und durch Anteile von Phosphor und Schwefel; ein im Zusammenhang mit plastischer Vorverformung vor oder nach Erwärmung auf Temperaturen von 200 bis 300 ºC (blaue Anlauffarbe bei weichen Stählen) auftretender Alterungseffekt (Reckalterung). Die Blausprödigkeit beruht hauptsächlich auf der Anlagerung von Stickstoffatomen an die beim Verformen erzeugten Versetzungen; dadurch werden die Gleitebenen im Werkstoff blockiert, er wird spröde und hart. Kennzeichnend für die Blausprödigkeit ist ein Anstieg der Festigkeit und Härte und eine Verringerung des Verformungsvermögens. Der gleiche Effekt ergibt sich, wenn nach Kaltverformung ein alterungsempfindliches Stahl längere Zeit lagert oder bei 250 ºC kurz geglüht wird (künstliches Altern zur Überprüfung der Alterungsanfälligkeit).

Universal-Lexikon. 2012.

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